Ignaz Reicht
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Kinderlied bezüglich Umgang mit Masken 

betreffend der COVID-19 Situation

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Dieses Kinderlied entstand um meiner Tochter auf spielerische Weise den Umgang mit Masken näher zu bringen. Der Liedtext beinhaltet wie man eine Maske richtig aufsetzt, warum das Tragen einer Maske als sinnvoll gilt und dass das Tragen ein Zeichen des Respekts gegenüber der gefährdeten Personen und jenen die sich täglich um Infizierte kümmern darstellt. Sicherlich interessant für Eltern, KITAs und Kindergärten.



 

Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden: Stefan Reiter, Hannes Reiter, TheWildTypes (PhD Band, DKFZ)
© 2020 Ignaz Reicht, alle Rechte vorbehalten. Freie Verfügbarkeit für Kindereinrichtungen im Rahmen ihrer Erziehungstätigkeit. Kommerzielle Verwendung nur auf Anfrage an legal@reicht.pro



Ernsthafter Hintergrund zu diesem Lied


 „Was bringt es, wenn ein Kind eine Maske trägt? 

Es fährt sich ja trotzdem in die Nase und fasst im nächsten Moment schon das Spielzeug eines anderen Kindes an!“


Freilich mag sich für viele diese Frage stellen. Eine Infektionskette zu unterbrechen, wenn mehrere Kinder im engen Umkreis miteinander spielen, ist ein äußerst schwieriges Unterfangen – da lässt sich der Nutzen einer Maske aufgrund der ungebremsten Aktivität und Kontaktfreude relativ schnell in Zweifel ziehen.


Dabei kann das Tragen einer Maske bei Kindern aber sehr wohl einen positiven Beitrag im öffentlichen Raum leisten. Dass Masken nämlich dafür sorgen, dass sich Tröpfchen beim Niesen und Husten nur in einem minimalen Umkreis ausbreiten, ist unbestritten. Abgesehen davon gibt das Tragen einer Maske eine psychologische Signalwirkung. Es vermittelt zumindest den Eindruck, dass sich der Träger der Maske der aktuellen Situation bewusst ist und einen positiven Beitrag zum Allgemeinwohl leisten möchte. Auch als Zeichen des Respekts gegenüber derjenigen Menschen, die sehr unter der Situation leiden. Seien es nun jene, die in vorderster Reihe mit dem Virus umgehen müssen und versuchen, das gesellschaftliche Leben so gut wie möglich am Laufen zu halten, oder jene, die an ihre existenziellen Grenzen gedrängt werden.

Eine repräsentative Studie über die vergrößerte Ungleichheit in der Gesellschaft infolge der Covid19-Krise [siehe Fußnoten 1 und 2] zeigt bereits Tendenzen einer Kategorisierung auf, das heißt eine Art „Schubladendenken“. Personen, die oft besonders stark unter den Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus leiden, berichten über Frustration, Verzweiflung, Unverständnis und Ärger gegenüber Mitmenschen die scheinbar nach wie vor ihrer Freizeitroutine nachgehen können (z.B. Joggen, Rollschuhfahren). Die verärgerte Person sucht nach Merkmalen, die sie selbst von den angeblich rücksichtslosen Mitmenschen unterscheidet (z.B. Alter) und erstellt so gedanklich eine Personengruppe, auf welche die soeben erfahrenen Wahrnehmungen projiziert werden. 

Für mich als Elternteil sind diese Anzeichen besorgniserregend. Unter Umständen könnten Kinder, die lachend auf dem Roller die Straße rauf- und runterbrausen oder im Supermarkt voller Lebensfreude umherlaufen (weil sie einmal etwas anderes als ihre eigenen vier Wände sehen) und mit Begeisterung an der Kinderspielecke neben der Kasse herumklettern, zu einem fälschlicherweise wahrgenommenen (jedoch empathisch nachvollziehbaren) Feindbild werden.


"Gibt es Hilfsmittel, um diesen Wahrnehmungen zur korrekten Interpretation zu verhelfen?
Übt in diesem Zusammenhang eine getragene Maske genügend Signalwirkung aus, um Konflikte und pauschale Kategorisierung zu reduzieren?"


Dazu ein Beispiel: Chauffiere ich meine Tochter mit dem Fahrrad, so setzen wir beide eine Maske auf. Die meisten Passanten schmunzeln, manche verdrehen die Augen und sehen dies vermutlich als Übertreibung an. Doch vereinzelt trifft man auf Blicke einer gewissen Ernsthaftigkeit, welche dann aber in Mitgefühl und Dankbarkeit übergehen. 

Sollte das Tragen einer Maske unterstützend zur Reduzierung von Spannungen und pauschalen Kategorisierungen gegenüber Kindern (und auch deren Eltern) beitragen, hoffe ich zumindest mit diesem Kinderlied einen Beitrag als Elternteil leisten zu können.

Quellen

[1] Studie zur Ungleichheit, Corona-Panel-Studie, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien (Link), last visited April 2020
[2] Onlinepräsentation der Ergebnisse von Univ.-Prof. Dr. Barbara Prainsack, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien (Link), last visited April 2020